Doctor Strange 9/10
Ein großartiger Film mit einem brillianten Benedict Cumberbatch, der der Rolle des Stephen Strange einen ähnlichen Stempel aufdrückt wie es einst Robert Downey Jr. mit Tony Stark tat. Der brillante Chirurg Stephen Strange ist in seiner Arroganz und Selbstverliebtheit absolut hassenswert, kaum ein anderer Schauspieler hätte hier besser gepaßt.
Der Film ist ein visueller Leckerbissen (unbedingt in 3D schauen !), die Bilderflut raubt einem stellenweise fast die Worte (hervorzuheben die Szene, in der Strange erstmalig mit dem Phänomen der Dimensionsreisen konfrontiert wird) und auch die Story geht neue Wege, die man in einem Marvel-Kinofilm bislang noch nicht gesehen hat (Stichwort Raum-/Zeit-Manipulationen).
Für mich steht dieser Film an der Spitze der besten Marvel-Filme zusammen mit Guardians of the Galaxy und Captain America: Winter Soldier, ich bin auch einen Tag später noch völlig geflasht.
Schwierig wird es, den Film mit anderen Filmen zu vergleichen; natürlich liegen Vergleiche wie Inception und Batman Begins auf der Hand, nachdem man den Trailer gesehen hat, damit deckt man aber wirklich nur einen geringen Teil ab. Mir kommen hier auch noch Filme wie Interstellar (Zeitmanipulation), Ohne Limit (Perspektivische Veränderungen) oder auch - um mal in die Mottenkiste zu greifen - Der Höllentrip (Dimensionsreisen) in den Sinn. Und zu einigen anderen Dingen finde ich auch einfach gar keinen Vergleich (Stichwort Astralprojektion).
In jedem Fall funktioniert der Film auf unterschiedlichen Ebenen: Für Gelegenheitschauer ist es ein bildgewaltiger Fantasyfilm mit brillanten Schauspielern, für Fans des Marvel-Filmuniversums eine Tür in ein komplett neues Universum der Möglichkeiten, die aufgestoßen wird (man munkelt ja, daß Stephen Strange vielleicht bald Tony Stark als Führungsfigur ablösen könnte, zumal Robert Downey eben offenbar auch keine große Lust mehr zu haben scheint) und für Fans der Comicvorlage ist der Film eine adäquate Umsetzung, von der man noch vor kurzem nie zu träumen gewagt hätte (die Comics stammen aus der Hochzeit der Hippies und LSD-Trips, was man auch gut in den Film transportiert hat, ohne daß er altbacken oder überzogen wirkt).
Uneingeschränkte Schauempfehlung