Gestern Abend zwei Dystopien
1984 8,5/10Mortal Engines: Krieg der Städte 9/10 George Orwells literarischer Klassiker
"1984" hat grundlegend verändert, wie wir uns die Zukunft vorstellen und ist immer noch thematisch beklemmend. Im totalitären Staat Ozeanien lebt Winston Smith (kaum wiederzuerkennen: John Hurt) ein erbärmliches Leben unter der konstanten Überwachung des „Big Brother“, indem er auf Befehl von oben Themen der Gegenwart und Vergangenheit umschreibt. Sein Leben nimmt eine verhängnisvolle Wendung, als er eine verbotene Liebesaffäre mit Julia (Suzanna Hamilton) beginnt: Smith und Julia werden des Gedankenverbrechens angeklagt. Im berüchtigten „Ministerium für Liebe“ will der zynische Funktionär O'Brian (Richard Burton) die totale Kontrolle über Smiths Gedanken gewinnen – und seine Seele vernichten. Die Musik zum Film schrieben damals übrigens die Eurythmics.
Hinweis: Das ist definitiv kein Film für Werner.
Die von Peter Jackson produzierte Verfilmung des Romans
"Mortal Engines: Krieg der Städte" von Philip Reeve konnte leider nicht an die Erfolge des
"Herrn der Ringe" anknüpfen. Aus meiner Sicht liegt das einerseits an der enormen Erwartungshaltung, die ein Peter Jackson Film mitbringt und andererseits wohl auch an der Story: Es lassen sich halt nicht immer so leicht literarische Meisterwerke wir das von Tolkien finden. Dabei ist die Story des Romans von Philip Reeve alles andere als schlecht: Vor Hunderten von Jahren verwüstete eine gewaltige Katastrophe die Erde, doch die Menschheit hat sich ihrer neuen Umgebung längst angepasst. Gigantische Metropolen auf Rädern erhoben sich aus den Trümmern der untergegangenen Zivilisation, fahren auf der Suche nach den letzten Ressourcen über die verdorrte Steppe und verschlingen gnadenlos die kleineren Städte (Städte-Darwinismus). Zu den großen Metropolen gehört auch London als einer der gewaltigsten rollenden Kolosse. In diesem unerbittlichen Kampf trifft der unscheinbare Tom Natsworthy (Robert Sheehan) in einer schicksalshaften Begegnung auf die gefährliche Flüchtige Hester Shaw (Hera Hilmar), die zusammen mit der Rebellin Anna Fang (Jihae) eine überraschende Allianz schmieden, die über den Fortgang der Menschheitsgeschichte bestimmen könnte. Anfangs noch relativ nah an der literarischen Vorlage nehmen die Änderungen im weiteren Verlauf zu, das mag man mögen oder halt nicht. Streiten kann man sich auch darüber ob das (übrigens vom Buch abweichende) Ende Anleihen von einem anderen SciFi Klassiker (Star Wars) genommen hat. ich mag den Film trotzdem.